STORIA DELLA CONGREGAZIONE

Glanzzeit und Ende einer Karriere in der Christlichen Demokratie

Léon Dehon im „Fonds Tiberghien“ (Lille)

Stefan Tertünte, scj

1. Vorbemerkung: Dehon und die Dehon-Dokumentation

Wer immer sich mit den „dehonianischen Quellen“ eingehend beschäftigt, kommt um eine wichtige Einsicht nicht herum: Das zum großen Teil im Dehon-Archiv in Rom gelagerte Material gibt uns zwar ein umfangreiches Bild von der Person und dem Wirken Léon Dehon’s, aber es ist zu einem großen Teil das Bild, das uns Dehon selbst von sich hinterlassen wollte. Ob Notes sur l’Histoire de ma Vie (NHV), Notes Quotidiennes (NQT), Korrespondenz oder Veröffentlichungen von Dehon - das dehonianische Quellenmaterial hat uns vor allem unser Ordensgründer selbst zur Verfügung gestellt. Dehonianische Primärquellen oder zeitgenössische Sekundärquellen, die nicht durch Dehon’s Hände in unseren Besitz gelangten, sind Mangelware. Mag unser Archiv auch aus tausenden von Dokumenten bestehen und deshalb die materiale Basis unseres Stifterbildes ziemlich solide erscheinen, so steht doch hinter fast jedem dieser Dokumente Dehon selbst, der wollte, dass dieses Schriftstück der Nachwelt erhalten blieb, um das von Dehon gewünschte Bild von sich selbst den nächsten Generationen zu vermitteln.

Es gibt keine „unschuldigen“, neutralen oder objektiven Quellen. Dehon selbst stellt ja den NHV - eine Art jahrelanger Verteidigungsrede - ein Programm vorweg: dass nachfolgende Ordensgenerationen Informationen über die Geschichte der Kongregation „sa préparation, ses épreuves, ses développements“ darin fänden. Dehon wollte, dass die NHV von seinen geistlichen Söhnen gelesen werden. Ähnliches gilt für die Notes Quotidiennes: « Mes notes peuvent avoir quelque utilité pour l’histoire de l’oeuvre. J’en ferai à la fin ce que la grâce m’inspirera ».

Auch in diesen oft schlichtweg als Tagebuch behandelten Notes Quotidiennes ist sich Dehon schon während des Schreibens durchaus bewusst, dass er sich eines Tages dafür entscheiden könnte, sie nachfolgenden Generationen zu überlassen.

Und die Korrespondenz? Sie sollte doch eigentlich die Literaturgattung sein, in der Dehon unverstellt, weder durch sich selbst noch durch andere manipuliert zu Tage tritt. Doch auch hier ist eine kritische Vorsicht angebracht. P. Dehon hat zahlreiche Briefe an ihn aufbewahrt, sie sogar zu Dossiers sortiert, aber er hat bei weitem nicht alle aufbewahrt. P. Dehon hat sich bemüht, seine Briefe an die Eltern und an seinen Freund Léon Palustre wieder zu erlangen, bei anderen hat er darauf verzichtet . Die Korrespondenz Dehon’s wie das gesamte Material, das er uns hinterlassen wollte, müssen auch (!) als Teil eines für das 19. Jahrhundert typischen Projektes gesehen werden: Mehr und mehr versuchen in der Öffentlichkeit stehende Persönlichkeiten, über ihre literarische Hinterlassenschaft „une certaine vérité de soi“ zu vermitteln, „pour se défendre contre soi-même, contre les égarements de l’action ou de la pensée, … inscrire le passé, le présent et sans doute l’avenir, dans une continuité.“

Bei meinem Arbeiten mit den Dokumenten aus unserem Archiv in Rom, unabhängig davon, ob es sich um NHV, NQT oder die Korrespondenz handelte, hatte ich immer wieder und immer mehr den Eindruck: Ich lese genau das über Dehon, was Dehon selbst mir zu lesen geben wollte, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Und ich muss mir sagen: Es ist gut und wertvoll, dass er mir all das über sich zu lesen gegeben hat, aber es ist eben seine Version der Geschichte, seine Version von sich selbst.

An alledem ist natürlich nichts Verwerfliches. Verwerflich wäre es höchstens, wenn wir heute zu unbedacht an die verschiedenen Literaturgattungen bei Dehon herangehen, ihren je spezifischen Charakter missachten würden und daher weder den Schriften noch Dehon selbst gerecht würden.

Umso wichtiger ist das Aufspüren und Analysieren von Primär- und Sekundärquellen, die uns nicht durch Dehon’s Hände gereicht werden und die sich zumeist bis heute nicht in unserem Besitz finden. Ein Beispiel dafür ist der Fonds Tiberghien im Diözesanarchiv in Lille.

2. Dehon und Jules Tiberghien

Jules Tiberghien, geboren am 8.12.1867 in Tourcoing (Nordfrankreich), gestorben am 3.1.1923 in Rom, entstammt dem berühmten Collège Sacré Coeur in Tourcoing, das mehrere führende Persönlichkeiten des französischen Katholizismus hervorgebracht hat. 1889 geht er zum Studium nach Rom, wo er bis zu seinem Lebensende seine Hauptwirkungsstätte finden wird. 1892 zum Priester geweiht, widmet sich der Doktor der Theologie und des Kirchenrechts der Verteidigung und Förderung der Christlichen Demokratie [= Démocratie Chrétienne]. Er stärkt Harmel und Lemire im Vatikan den Rücken, wo es nötig ist, er schreibt für die Chronique Sociale in Lyon. Seine guten Beziehungen zu Leo XIII. und später zu Pius X. verschaffen ihm nicht nur höhere kirchliche Ehrungen (Kanonikus an der Lateranbasilika, Mitglied im ständigen Rat der Eucharistischen Kongresse, Konsultor der Kongregation für die Ostkirchen, Titularbischof von Nizäa…). Sie machen ihn vor allem zu einer einflussreichen Hintergrundperson, die informiert ist und informiert, Beziehungen herstellt, pflegt und nutzt und dies vornehmlich im Dienst der Christlichen Demokratie. Gegen Lebensende ist Mgr. Jules Tiberghien noch einmal maßgeblich an der diplomatischen Annäherung Frankreichs und des Vatikans beteiligt.

Die Berührungspunkte Tiberghiens mit Leo Dehon, soweit sie uns durch die bisherige Dokumentation bekannt waren, umfassen zwei Bereiche: Das Engagement Dehon’s in der Christlichen Demokratie und die Weltreise 1910/1911.

Tiberghien nimmt nachweislich an mehreren der Sommer-Studientreffen in Val-des-Bois teil. So lernen sich die beiden im Rahmen jener Bemühungen kennen, die die Heranbildung eines neuen, für die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sensibilisierten Klerus zum Ziel haben. Der fast 25 Jahre jüngere Tiberghien steht laut Dehon als Initiator hinter den römischen Vorträgen Dehon’s zu sozialen Fragen: « Je vois souvent Mgr Tiberghien et Mgr Radini-Tedeschi son commensal. Mgr Tiberghien, fils d’un riche industriel de Tourcoing, a étudié à Rome, à l’académie des nobles. Il fait sa carrière dans la prélature, il est camérier surnuméraire. Il est très courtois, très dévoué, fort attaché aux directions du Vatican, très ami de M. Harmel. C’est lui qui m’a améné à faire des conférences à Rome et qui les a organisées ».

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hören wir in den Aufzeichnungen von Dehon kaum etwas über Tiberghien. Allerdings vergeht kaum ein Rombesuch ohne ein Abendessen mit Mgr Tiberghien. Noch 1906 ist der Besuch bei Mgr Tiberghien mit einer „petite réunion démocratique“ verbunden, an der herausragende Vertreter des Sozialkatholizismus teilnehmen. Jedoch fällt kaum ein Wort über den Inhalt dieser Versammlung. So bleibt in diesen Jahren Tiberghien einer jener zahlreichen Menschen, zu denen Dehon in Rom beständigen Kontakt hält.

Im April 1910 erwähnt Dehon zum ersten Mal, dass im Gespräch mit Tiberghien das Projekt einer Reise nach Kanada, aus Anlass des Eucharistischen Weltkongresses, aufkommt. Daraus wird dann schließlich eine gemeinsame Weltreise mit „mon ami Mgr Tiberghien“ die vom 8.8.1910 bis zum 2.3.1911 dauert. Nicht umsonst wurde Tiberghien in Rom auch „il grande viaggiatore della Santa Chiesa Romana“ genannt, eine Neigung, die das Projekt einer gemeinsamen Reise mit Dehon wohl erleichterte.

In den Reiseaufzeichnungen taucht Tiberghien immer wieder als Mitreisender auf, mehr nicht. Nach Beendigung der gemeinsamen Weltreise fährt Dehon fort, seinen Landsmann und Freund regelmäßig in Rom aufzusuchen. Der Tod von Mgr Tiberghien im Jahre 1923 findet in den NQT keine Erwähnung, wohl aber wird im Dehon-Archiv das Totenbild Tiberghiens aufbewahrt.

3. Der „Fonds Tiberghien“ in Lille

Briefe von Dehon an Tiberghien oder von Tiberghien an Dehon finden sich nicht in unserem Archiv. Das einzige direkt Tiberghien betreffende Dokument ist das erwähnte Totenbildchen. Darüber hinaus gibt es einige Briefe, in denen von Tiberghien die Rede ist. Bei einem so lange anhaltenden Kontakt schien es zweifelhaft, dass es zwischen diesen beiden Personen keinen Briefwechsel gegeben haben sollte. Von daher wurde der Versuch unternommen, der Hinterlassenschaft Tiberghien’s nachzugehen. Tatsächlich befindet sich heute noch in den Diözesanarchiven von Lille ein „Fonds Tiberghien“. Es stellte sich bei einer Durchschau heraus, dass darin tatsächlich zahlreiche Dokumente sind, die Dehon auf verschiedene Weise betreffen: Zum einen handelt es sich um die Originale von 12 Briefen von Dehon an Tiberghien aus den Jahren 1897, 1901, 1903, 1914-1918. Zum anderen befinden sich in diesem Fonds mehrere Hefte mit Briefentwürfen Tiberghiens, in denen sowohl genau datierte Briefe an Dehon als auch Dehon betreffende Briefe an andere Korrespondenten aufgezeichnet sind, allesamt aus dem Zeitraum 1897 bis 1901. Für denselben Zeitraum finden sich Mitschriften bzw. Zusammenfassungen von Gesprächen von Tiberghien mit Kardinal Rampolla, Mgr. della Chiesa und P. Dessons scj, die allesamt direkt Dehon betreffen.

Die Themenbereiche dieser Dokumente berühren:

a) das Engagement Dehon’s in der Christlichen Demokratie [=CD] zwischen 1897 und 1901,

b) Briefe Dehons mit Informationen über die „Action Française“,

c) Dehons Bemühungen zur Repatriierung verschiedener Personen während des Ersten Weltkrieges.

4. Dehon’s Wirken in der Christlichen Demokratie

Vielleicht die interessantesten Dokumente - und lediglich um diese wird es in einem kurzen Artikel wie dem vorliegenden gehen - sind diejenigen, die Dehon’s Engagement in der Christlichen Demokratie zwischen 1897 und 1901 betreffen und die ihren Anfang im Kontext der römischen Vorträge Dehon’s zu sozialen Fragen nehmen. In ihnen wird deutlich, mit welchem Interesse Tiberghien Dehon’s Aktivität verfolgt und fördert, wie er an der Karriere Dehon’s im französischen Sozialkatholizismus bastelt und schließlich doch einsehen muss - aus noch zu erläuternden Gründen -, dass dem „Weiterkommen“ Dehon’s in der Christlichen Demokratie unüberwindliche Hindernisse entgegenstehen.

4.1. Die römischen Vorträge und der Aufstieg Dehon’s in der Christlichen Demokratie

In einem Heft, in dem Tiberghien Briefentwürfe aufbewahrt hat, finden wir am 3. Januar 1897, also nur wenige Tage vor Dehon’s erstem Vortrag, einen Brief an Abbé Lemire, wohl der bedeutendste Vertreter der Christlichen Demokratie in Frankreich. In diesem Briefentwurf wird deutlich, dass Tiberghien in Dehon einen Hoffnungsträger der DC sieht: « M. Dehon est à Rome pour quelques mois : il commence sous peu à faire une conférence sociale chaque semaine - spécialement pour les prêtres et religieux. Il fera grand bien j’espère. Il s’est déjà mis en relations avec bon nombre de personnages importants, cardinaux et autres et sera de plus en plus utile aux démocrates ».

Vom gleichen Tag datiert ein Briefentwurf Tiberghien’s an Léon Harmel. In ihm wird deutlich, dass sich Tiberghien nicht allein auf die persönlichen Fähigkeiten Dehon’s verlassen will, sondern seinerseits die Initiative ergreift, um Dehon’s Einfluss zu stärken: «Pour ce qui est de la prélature, le premier pour qui on doit l’obtenir est le P. Dehon. Il serait bon je crois que vous disiez à M. de Mun ou quelqu’un d’autre en … au Vatican, en faisant valoir la nécessité d’augmenter son influence dans l’œuvre des cercles et dans les congrès. Lorsque vous serez à Rome, vous en parlerez de vive voix, et je suis persuadé que vous l’obtiendrez. Si M. Lemire peut passer avec M. Dehon TB [= très bien], si non, nous le demanderons pour lui après… ».

In einem Briefentwurf an Georges Goyau vom 12.01.1897 verweist Tiberghien noch einmal auf die zweiwöchentlichen Vorträge von Dehon, und in einem weiteren Entwurf an Cochez, datiert auf den 30.01.1897 wird Tiberghien noch ausführlicher: « Le R.P. Dehon fait tous les 15 jours une conférence d’études sociales devant un nombreux auditoire. Il plait beaucoup et fait je crois grand bien. Il profite encore de son séjour à Rome pour consulter sur certains points plus difficiles tout ce qu’il y a de plus grand comme théologiens, spécialement les P.P. Dominicains. Il a eu plusieurs longues conférences avec le P. Lepidi leur plus célèbre professeur. Et aujourd’hui même il est resté pour de longues heures à étudier le capitalisme et l’usure avec le P. Général des dominicains qui a fait ses études spéciales et très profondes sur cette question ».

Es geht durch all diese Briefe darum, Dehon ins Gespräch zu bringen oder darin zu halten.

Vom März 1897 datieren zwei Briefentwürfe, die direkt an Dehon gerichtet sind (20.03. und 2.3.). In beiden geht es nicht um die Christliche Demokratie, sondern um verschiedene Personen, für die sich einzusetzen Dehon Mgr Tiberghien gebeten hatte. Auch von diesen Briefen findet sich in unserem Dehon-Archiv keine Spur.

Hartnäckig verfolgt Tiberghien sein Ziel, Dehon mehr Einfluss im französischen Katholizismus zu verschaffen. So schreibt er in einem Briefentwurf an Harmel, immer noch im März 1897: « Le Père Dehon n’est pas encore prélat, la difficulté est qu’il est religieux. Je serais heureux si vous pouviez m’envoyer une lettre adressée au card. Rampolla dans laquelle vous lui diriez de nouveau combien le P. Dehon nous est utile dans les congrès et le mouvement catholique et combien il peut faire du bien par son âge, sa piété, sa science, son zèle, son dévouement complet à toutes les directions du St-Père, l’influence si difficile qu’il a sur le clergé. De nouveau vous demanderiez le titre de prélat ou si c’est impossible de le nommer consulteur d’une congrégation romaine, de préférence à l’indexe ou aux études en ajoutant combien ce titre de consulteur ajoutera à son autorité lorsqu’il parlera ou écrira en France ».

Wahrscheinlich hat Tiberghien in diesem Brief auf hervorragende Weise die Eigenschaften Dehons auf den Punkt gebracht, die ihm in der Christlichen Demokratie eine besondere Rolle verschafften: Aufgrund seines Alters traute man ihm die Führungsrolle in einer Bewegung zu, in der die meisten „abbés démocrates“ mindestens zwanzig Jahre jünger waren als Dehon. Die starke geistliche Dimension seiner Persönlichkeit ermöglichte ihm den Brückenschlag zu manchem Priesterbruder, der der vermeintlich von jugendlichen Aktivisten geprägten Christlichen Demokratie als priesterunstatthaft skeptisch gegenüberstand. Dass zumindest die katholischen Zeitgenossen Dehon auch als Wissenschaftler sahen, beweist schon die Tatsache, dass in zahlreichen Artikeln über ihn die Rede vom „Soziologen“ Dehon ist. Tiberghien’s Bemerkung über die Treue Dehon’s gegenüber den päpstlichen Lehren braucht nicht näher erläutert zu werden, derart bekannt ist seine ultramontane Gesinnung. Es ist die Kombination dieser Elemente, die im damaligen Frankreich nicht allzu häufig anzutreffen war und die Dehon deshalb als geeignet erscheinen lassen, werbend für die Christliche Demokratie vor allem im Klerus einzutreten.

Noch einmal wendet sich im selben Monat Tiberghien in einem Briefentwurf direkt an Dehon. In diesem Fall ist es aber fraglich, ob der Brief tatsächlich so abgeschickt wurde, da der Briefentwurf mit einer Linie durchgestrichen ist. Hier jedoch zunächst der Text: « Inutile de vous dire, je crois, M. R. P. combien je suis avec vous et combien je suis heureux des coups si bien partis à la feuille d’Erreur et de mensonge. Le St-Père en est bien heureux, j’en suis persuadé et il sera bien heureux aussi de votre nouvelle brochure avec les directions du pape. Le mouvement de régénération et de salut indiqué par le Vicaire de J.C. va vite, malgré le petit nombre d’hommes de bonne volonté qui acceptent de s’en occuper. Si vous contribuez à y travailler avec ardeur, et aussi si vous pourrez susciter de nombreuses nouvelles et bonnes volontés un grand succès nous attend aux prochaines élections et bientôt après nous aurons la victoire, non notre victoire, mais celle de J.C. ».

Hier wird deutlich, worum es bei der römischen Unterstützung der Christlichen Demokratie geht. Im Rahmen der Ralliement-Politik zielt Papst Leo XIII. darauf, eine katholische Prägung der Gesellschaft durch ein konstruktives Mitwirken in den parlamentarischen Organen der französischen Republik zu erlangen. Die Mehrheitsfähigkeit der Katholiken hängt aber mit Blick auf die für 1898 anstehenden Wahlen sowohl von einer glaubwürdigen Bejahung der Republik als auch von einer größtmöglichen Einheit des katholischen Wahlvolkes ab. Die unter dem zweifellos diffusen Begriff Christliche Demokratie versammelten Kräfte sind in den 90er Jahren ein vom Papst oftmals gefördertes Element zur Umsetzung des Ralliement. Im Bereich der katholischen Laien war seit Jahren Léon Harmel als Hauptvertreter der Christlichen Demokratie ausgemacht. Innerhalb des Klerus einen Priester zu finden, der ohne Verschärfung der im Klerus bestehenden Spannungen entschieden im Sinne des Papstes wirken konnte, war weitaus schwieriger. Offensichtlich geht es Mgr Tiberghien darum, Dehon als einen solchen klerikalen Führer der Christlichen Demokratie aufzubauen. Und angesichts der erfolgreichen Veröffentlichungen Dehons, den positiven Effekt der römischen Vorträge samt päpstlicher Belobungen im Rücken, scheint die Absicht Tiberghiens aufzugehen. So wird er nicht müde, die Karriere Dehon’s weiter voranzutreiben, wie aus dem Biefentwurf an Léon Harmel vom 22.4. 1897 deutlich wird: « Le R. P. Dehon est consulteur de l’indexe. J’en suis bien heureux. L’année prochaine il faudra chercher à le faire mettre en plus aux études. Ainsi non seulement il aura plus d’autorité pour parler mais il pourra agir plus pour empêcher l’enseignement inexact de quelque professeur de nos universités et de nos séminaires ».

Mitten in der Blütezeit der Christlichen Demokratie entwickelt Dehon das Projekt der Kongo-Mission seiner Kongregation. Zur Vorbereitung derselben hat er zunächst vor, persönlich mit P. Grison nach Afrika zu reisen, doch nimmt er bald von diesem Vorhaben Abstand. Hier seine eigene Erklärung aus den NQT: « Il fallait envoyer deux explorateurs au Congo pour fonder la mission. Un moment je croyais y aller moi-même avec le P. Gabriel Grison, mais j’aurais laissé toute l’œuvre en souffrance et je l’aurais trouvée démolie à mon retour. Je décidai d’aller avec le P. Gabriel à Bonne pour engager le P. Lux à faire ce voyage d’exploration ».

Der folgende Briefentwurf von Tiberghien an Dehon vom 16. Juni 1897 macht einen anderen oder vielleicht zusätzlichen Grund für die Änderung des Vorhabens deutlich. Der französische Prälat bedrängt P. Dehon, von seinem Reisevorhaben Abstand zu nehmen und sich dem Engagement in der Christlichen Demokratie zu widmen: « Je suis profondément désolé de votre projet d’aller voir votre mission du Congo. Vous pourrez faire un bien immense en France dans tous les congrès de cet été et y faire triompher les directions pontificales. Si vous n’y êtes pas, vous n’aurez [ ?] pas de remplaçant possible et vous empêcherez la gloire de N.S. Quant aux renseignements vous avez bien des personnes comme le général des P.P. du S.Esprit et les PP Blancs qui vous donneront bien plus de renseignements que vous ne pouvez en trouver par un simple voyage et un séjour de quelques mois ».

Wie immer man die beiden unterschiedlichen, aber eventuell komplementären Gründe auch gewichten mag: Tatsache ist, dass Dehon schließlich doch in Frankreich geblieben ist.

4.2. „aber Dehon muss man beiseite lassen“ - das Ende einer Karriere

Für die Jahre 1898 bis 1900 findet sich im Fonds Tiberghien kein Heft mit Briefentwürfen oder tagebuchähnlichen Gesprächsaufzeichnungen. Erst für die Jahre 1900-1902 gibt es ein Heft mit dem Titel „Briefentwürfe/ Tagebuch“, in dem auch wieder die Rede von Dehon ist.

Am 2.4.1901 wendet sich Dehon selbst an Mgr Tiberghien. Er schlägt vor, ähnlich der Neuorganisation des Katholizismus in Italien auch in Frankreich im Anschluß an die Enzyklika Graves de communi den Sozialkatholizismus nach folgenden Kriterien - von der Enzyklika selbst angegeben - neu zu organisieren: « 1° Les catholiques doivent étendre leur action sociale ; 2° Ils doivent le faire dans l’union et la concorde. En France, tous les esprits droits sentent qu’il y a quelque chose à faire. On désire une impulsion nouvelle. Qui donne cette impulsion ? »

Dabei geht es Dehon um eine Art Dachorganisation, der eine kirchliche Autorität vorstehen sollte. Doch zeigt sich Dehon überzeugt, dass sich nichts in Frankreich bewegen wird, wenn nicht Rom selbst oder Rom treu ergebene katholische Persönlichkeiten die Initiative ergreifen.

« Mais nos évêques se concertent difficilement. Rien ne se fera si le Saint Siège n’y met pas un peu la main. Et le moment paraît opportun ».

Und mit Verweis auf die von Mgr Ségur in der Vergangenheit geleitete Union des Oeuvres Ouvrières schlägt Dehon vor: « Il faudrait cependant retrouver un homme qui se rapprocherait un peu de cet idéal et lui refaire des fonctions analogues, en le faisant président ou assistant ecclésiastique d’une nouvelle Union des œuvres. Il faudrait qu’il fût évêque titulaire ou protonotaire, pour qu’il eût des rapports plus faciles avec les évêques et pour qu’il eût plus de prestige auprès des prêtres et des évêques ».

Ein fast wortgetreues Echo der Vorschläge Dehons findet sich in Notizen, die sich Tiberghien über ein Gespräch mit Kardinal Rampolla im Juni 1901 gemacht hat. Mit Blick auf die Wahlen von 1902 in Frankreich greift er nicht nur Dehon’s Idee auf, sondern bringt Dehon selbst als denjenigen ins Spiel, der als eine Art Geistlicher Beirat der Christlichen Demokratie auf nationaler Ebene eine hervorragende Position übernehmen soll. Doch siehe da: « Il faudrait prendre M. Thellier de Poncheville qui fait très bien à Lille et qui pourrait étendre son œuvre à Paris et dans le reste de la France. Il pourrait s’adjoindre le P. Dehon comme assistant ecclésiastique ou à tout autre titre. Le card. est froid pour le P. Dehon, approuve beaucoup l’idée d’avoir Thellier en tête, craint d’écrire, parce qu’à cause de sont poste il le ferait au nom du pape, ms le lui dirait volontiers de vive voix ».

Warum auf einmal die zurückhaltende bis negative Haltung jenes Kardinales Rampolla, der doch jahrelang als Förderer, gar Freund von P. Dehon galt und sich als solcher auch erwiesen hatte? Nur wenig später kommt die Auflösung des Rätsels in Form einiger Notizen über ein Gespräch mit Mgr della Chiesa, dem späteren Papst Benedikt XV: « Thellier de Poncheville est fort estimé et on sera heureux de l’avoir comme président des congrès, mais le P. Dehon il faut le laisser de côté. Il a eu des difficultés pour la mystique et actuellement on examine ses livres. Un de ses jeunes religieux a dit que sa congrégation a été fondée par Dieu directement, si bien que l’on se demande et l’on recherche si le P. Dehon ne se serait pas soumis réellement aux décisions de Rome et en [au ?] dessous répandrait encore les vieilles idées ».

Bevor die Bedeutung dieser Zeilen erläutert wird, seien noch zwei weitere Texte angeführt, die sowohl zeitlich als auch inhaltlich dem vorangegangenen nahe sind. Bei dem ersten Dokument handelt es sich entweder um die Aufzeichnung eines Gesprächs mit P. Bartélémy Dessons, dem langjährigen Generalprokurator unserer Kongregation, oder um die zumindest teilweise Abschrift eines Briefes von P. Dessons an Mgr. Tiberghien.

« Juin. P. Barthelemy. Notre congrégation ne va pas, beaucoup st [= sont] indisciplinés, le P. Dehon est beaucoup trop faible, il y a bien des années que je disais déjà que Rome s’occuperait un jour de rétablir l’ordre chez nous. Il y a près de 3 ans Mgr. Battondier m’a dit avoir entendu des plaintes de quelques-uns de nos religieux et a laissé entendre que le St. Office pourrait s’occuper de nous ».

Offensichtlich unterrichtet Tiberghien Dehon - wahrscheinlich in einem Brief - über die Schwierigkeiten, die sowohl sein Engagement in der Christlichen Demokratie als auch die Zukunft seiner Kongregation betreffen. Die Antwort Dehon’s zur eigenen Verteidigung lässt nicht auf sich warten und fällt deutlicher aus, als Dehon uns in den von ihm selbst überlassenen Dokumenten ahnen lässt:

« Mon cher Seigneur,

J’avais déjà eu vent de cette affaire. Il y a des gens haineux qui pensent plus à décrier leurs collègues qu’à faire de l’apostolat. Nous n’avons jamais eu à notre compte d’erreurs théologiques. Une bonne Sœur de S. Quentin a cru avoir des révélations qui encourageaient notre congrégation déjà fondée. Mgr Thibaudier a consulté le S. Office qui a jugé que ce n’étaient pas des révélations surnaturelles. Nous avons obéi immédiatement et il n’est plus question chez nous de ces révélations depuis vingt ans.

Je n’ai jamais eu de doctrines à rétracter et ne crois pas en avoir encore. J’ai publié deux petits volumes sur le S. Cœur : La Retraite du S. Cœur, le Mois du S. Cœur. Le S. Siège peut les apprécier. Si l’on dit que nous faisons du faux mysticisme dans notre congrégation, cela n’a aucun fondement. Nos prêtres travaillent tous et se surmènent dans le ministère, au Congo, à S. Quentin, au Val ils n’ont pas le temps de faire du mysticisme. Le S. Siège peut se laisser tromper par des rapports mensongers, j’accepterai cela avec patience. Le card. Gotti n’est pas bienveillant pour nous. Il est prévenu contre les démocrates chrétiens.

Je me soigne à Vichy. On nous fait boire de l’eau chaude ; si le S. Siège veut m’en envoyer aussi quelques verres, ils passeront avec les

autres ».

5. Schlussfolgerungen und Fragen

Die Dokumente im Fonds Tiberghien geben uns Aufschluß über manche Punkte im Engagement Dehons innerhalb des zeitgenössichen Sozialkatholizismus, in manchen Bereichen jedoch unterstreichen sie für uns wichtige Fragen der Stifterforschung.

Ganz eindeutig ist Tiberghien nicht nur Initiator der Vorträge Dehons in Rom. Von ihm geht die Initiative aus, Dehon eine Prälatur bzw. eine Funktion innerhalb der römischen Kongregationen zu verschaffen. Dies wiederum ist eingebunden in ein anderes Projekt Tiberghiens: Er hat Dehon als potentiell wertvollen Baustein der Ralliement-Politik Leo’s XIII. innerhalb der Christlichen Demokratie erkannt. Und deshalb ‚bastelt’ er an einer Karriere, die Dehon bis auf die nationale Ebene in eine hervorragende und damit effektive Position bringen soll. Die Schwierigkeiten Dehon’s mit dem Hl. Uffizium um die Jahrhundertwende bereiten diesen Bemühungen ein Ende.

Wir kommen hier an einen schwierigen und dennoch wichtigen Punkt in der Biographie Dehon’s, der über die Darstellung Dehon’s hinaus auch für die Geschichte unserer Kongregation von Bedeutung ist: das von P. Manzoni treffend beschriebene „affievolirsi dell’azione sociale di P. Dehon dal 1902 in poi” (Manzoni, Leone Dehon, p. 376), d.h. das Nachlassen der sozialen Aktivität Dehons nach 1902. Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema wurde uns neben ureigenen Interessen auch von außen durch Luigi Sturzo nahe gelegt, der 1958 gegen Ende seines Lebens behauptete, Dehon habe in heroischem Gehorsam „la proibizione di scrivere su materia sociale“ angenommen und das diesbezügliche Geheimnis mit in sein Grab genommen. Eine Behauptung jedoch, für die Sturzo weder jemals Dokumente noch genauere Informationen als Beleg liefern konnte.

Die wohl ausführlichste Auseinandesetzung mit dem Problem eines eventuellen Bruches im sozialen Engagements Dehons liefert P. Manzoni in seiner Dehon-Biographie auf S. 376-378. Aufgabe des vorliegenden, kurzen Artikels kann es nicht sein, eine Lösung des Problems vorzutragen. Zum Abschluss dieses Beitrages sollen nun lediglich ausgehend von den oben genannten bisher unbekannten Quellen einige Elemente angeführt werden, die eher zu kritischem Weiterdenken als zu einfacher Übernahme anregen sollen:

A. Die Leidenschaft Dehon’s für gesellschaftliche und soziale Fragen hat nie nachgelassen, und er selbst hat diese Leidenschaft immer wieder bis zu seinem Lebensende in seine Vorstellung von der apostolischen Ausrichtung der Ordensgemeinschaft integriert. Von den zahllosen Belegen, die sich u.a. in den Notes Quotidiennes finden, sei hier nur eine Aufzeichnung zitiert, die Dehon 1910 im Anschluß an ein Gespräch mit Mgr Tiberghien macht: « J’ai été amené par la Providence à creuser bien des sillons, mais deux surtout laisseront une empreinte profonde : l’action sociale chrétienne et la vie d’amour, de réparation, et d’immolation au S. Cœur de Jésus. Mes livres… portent partout ce double courant sorti du Cœur de Jésus. Deo Gratias ! »

B. Die Art und Weise, dieser Leidenschaft nachzukommen, ändert sich in der Tat deutlich gegen Ende des Pontifikates Leo XIII., nicht erst mit der Wahl des Papstes Pius X. Die Teilnahme an Kongressen geht nach 1902 praktisch gegen null, ab 1904 nimmt auch die publizistische Aktivität sozialer Prägung rapide ab. Öffentliches Auftreten wie die Vorstellung von Marc Sangnier, dem charismatischen Führer des ‚Sillon’ 1907 in Rom (angesichts der vielkritisierten Person Sangnier’s ein mutiger Akt), hat mehr und mehr Seltenheitscharakter.

Vieles deutet daraufhin, dass Dehon’s Engagement sich mehr und mehr zu der einer „Hintergrundfigur“ entwickelt, die sich innerhalb eines immensen Beziehungsgeflechtes durch persönliche Kontakte und zumeist über Briefe weiterhin für die Ziele der Christlichen Demokratie der 90er Jahre einsetzt. Beredtes Beispiel dafür sind die Briefe, die - ebenfalls im Fonds Tiberghien gefunden - Dehon in den Jahren um 1914-1917 an Tiberghien schreibt, um den Prälaten mit Informationen über das Wirken der Action Française im französischen Klerus zu versorgen. Wobei Dehon es nicht versäumt, sein hartes Urteil über die seiner Meinung nach integralistische und heidnische Natur dieser Bewegung zu sprechen und die Nicht-Verurteilung durch Pius X. nachhaltig bedauert. Eine Vorstellung und Kommentierung dieser vier Briefe wäre gewiss von Interesse, muss aber an anderer Stelle geleistet werden.

C. Die Durchsicht der von Dehon aufbewahrten Briefe an ihn selbst offenbaren ein Faktum: Nach 1901 finden sich kaum noch Briefe an ihn, die sich explizit mit gesellschaftlichen oder sozialen Fragen, geschweige denn mit Dehons diesbezüglichem Engagement befassen. Dem steht eine Fülle von Briefen dieser Art vor 1901 gegenüber. Nicht erst durch die Funde im Fonds Tiberghien, auch durch Aufzeichnungen im Nachlass von Léon Harmel und durch zahlreiche Andeutungen in den Notes Quotidiennes ist sicher, dass viele hervorragende Persönlichkeiten des zeitgenössischen Sozialkatholizismus Briefe an Dehon geschrieben haben. Andererseits gibt es massenhaft Briefe zum Themenbereich ‚Mission’ an Dehon. Wie ist dieses ‚selektive Schweigen der Korrespondenz’ zu erklären?

D. Aus den Aufzeichnungen im Fonds Tiberghien wird deutlich: Die Zukunft der Kongregation, das Engagement Dehons in der Christlichen Demokratie und die Aktivität des Hl. Offiziums sind drei Elemente, die zueinander in Verbindung stehen. Sicher ist, dass die Wieder-Öffnung des Dossiers Dehon durch das Hl. Offizium seiner Karriere im Sozialkatholizismus einen Riegel vorschiebt. Sicher ist auch, dass zumindest einige Mitglieder des Hl. Offiziums erbitterte Gegner der Abbés démocrates waren. Zumindest eine Arbeitsthese mag erlaubt sein: War es für den genau in diesen Jahren um die endgültige Approbation seiner Kongregation bemühten Dehon opportun, sein öffentliches soziales Engagement der Zukunft seiner Ordensgemeinschaft zu opfern? Es ist kein Zufall, dass der Auftritt Dehons mit Marc Sangnier in Rom just in das Jahr nach der Approbation der Kongregation fällt. Wenn diese Fragen überhaupt jemals zuverlässig beantwortet werden können, führt kein Weg an einer gründlichen Aufarbeitung des betreffenden Dossiers in den Archiven des Hl. Offiziums herum. Diese Arbeit ist seit einigen Jahren unter Auflagen möglich.

E. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass mit den soeben genannten Elementen durchaus nicht ausgeschlossen ist, dass die u.a. von Manzoni genannten Faktoren mit berücksichtigt werden müssen, um das nachlassende öffentliche soziale Engagement Dehons zu erklären.

Der vorliegende Beitrag ist eher als ein Zwischenruf aus laufender Forschungsarbeit zu verstehen und nicht als umfassende Arbeit zu den behandelten Themen. Die Funde im Fonds Tiberghien machen deutlich, wie wichtig sozusagen dehonunabhängige Dehon-Quellen für unsere Geschichte sein können. Sie schärfen einen wachsamen und kritischen Blick auf die uns von Dehon selbst hinterlassene Dokumentation und geben zahlreiche wertvolle Hinweise auf sein Wirken, in diesem spezifischen Falle auf sein Wirken in der Christlichen Demokratie.

Die Erforschung des Lebens unsers Ordensgründers hält auch heute noch viel spannenden Stoff bereit, sei es, weil je neue Generationen einen je neuen Blick auf bereits bekanntes Material werfen, sei es, weil immer noch neues Material auftaucht. Wer glaubt, das Thema Stifter-Geschichte sei abgeschlossen, begeht nicht nur einen methodologischen Fehler, sondern vergeht sich vor allem an der komplexen Person Léon Dehon’s selbst.

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P. Stefan Tertünte scj (Deutsche Provinz), Jahrgang 1965, hat nach dem Noviziat in Freiburg und Paris studiert. 1995 zum Priester geweiht, war er anschließend bis 1998 als Kaplan in Krefeld tätig. Momentan arbeitet er in Rom an einer kirchengeschichtlichen Doktorarbeit über Dehons Engagement im Sozialkatholizismus.

1. NHV, 1r.

2. NQT XXXVIII/1915, 57: 31.07.1915.

3. vgl. Correspondance 1864-1871, Edizioni Dehoniane Roma, 1997, v.a. die Présentation Générale und Introduction von Albert Bourgeois scj, ebd. S. IX-XXI.

4. François Fourn, À propos des archives “privées” des hommes politiques. Actes de la Journée d’Étude : Réflexions sur les sources écrites de la ‘biographie politique’. Le cas du XIXe siècle. CNRS 1999. S. 192. = www.maitron.org/ pdf/col Hinck. PDF.

5. NQT XII/1897, 25.

6. NQT XX/1906, 16.

7. NQT XXV/1910, 51.

8. Archives Diocésaines Lille, Fonds Tiberghien [= ADL/FT] 19 I,3 Dossier III Brouillons de lettres/Journal 03.01.1897 an Lemire.

9. ADL/FT 19 I,3 Dossier III, Brouillons de lettres/Journal, 03.01.1897 an Harmel.

10. ADL/FT 19 I,3 Dossier III, Brouillons de lettres/Journal, 30.01.1897 an Cochez.

11. ADL/FT 19 I,3, Dossier III, Brouillons de lettres/Journal, 21.03.1897 an Harmel.

12. ADL/FT 19 I,3 Dossier III, Brouillons de lettres/Journal, Mars 1897 an Dehon, lettre barrée.

13. ADL/FT 19 I,3 Dossier III, Brouillons de lettres/Journal, 22.04.1897 à Harmel).

14. NQT XII/1897, 64s.

15. ADL/FT 19 I,3 Dossier III, Brouillons de lettres/Journal, 16.06.1897 an Dehon.

16. ADL/FT 19 I,6 Dossier XIV, lettre Dehon à Tiberghien du 2.4.1901.

17. ebd.

18. ebd.

19. ADL/FT 19 I, 3 Dossier III.

20. ADL/FT 19 I,3, Dossier III, Journal 2.11.1899-29.06.1901. Hier : 29.06.1901, Notes sur un colloque avec Mgr Della Chiesa.

21. ADL/FT 19 I,3 Dossier III, Journal 2.11.1899-29.06.1901. Hier : Juin 1901, Notes sur un colloque avec ou une lettre du P. Barthelémy Dessons.

22. ADL/FT 19 1,6 Dossier XIV, lettre Dehon à Tiberghien, 12.06.1901, Vichy Hotel d. Nice.

23. NQT XXV/1910, 33.

24. In seinem umfassenden Buch über die Rénovation Sociale Chrétienne zitiert P. Perroux ein Mitglied des Hl. Offiziums, P. Cormier op, der sich in den Sitzungen dieses Gremiums über das Wirken Dehons im französischen Seminar erregt: Jean-Léon Dehon, La Rénovation Sociale Chrétienne. Nouvelle édition et présentation par André Perroux scj. Roma 2001. S. 24.

25. Im Jahre 2003 steht die 125-Jahr-Feier unserer Kongregation an. Es wäre absolut unverständlich, wenn das Gedenken unserer Geschichte an einer Dokumentation und Aufarbeitung des in den Archiven der Glaubenskongregation (damals Hl. Uffizium) befindlichen Materials vorbeiginge.